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Mitglied werden!24. Mai 2020 Thema: Bildung & Chancen Von Johannes Waldmann
Die Corona-Krise hat das Leben in den Kindergärten fast vollständig zum Erliegen gebracht. Seit über zwei Monaten ist dies eine hohe Belastung für alle Familien. Zudem haben viele Kinder schlechtere Entwicklungschancen, weil der Kontakt zu Gleichaltrigen und zu den ErzieherInnen fehlt.
Allerdings zeigt die Corona-Krise auch, dass die Streichung der Kita-Gebühren in NRW, wie in anderen Bundesländern, finanziell möglich ist. In diesem Blogartikel erkläre ich, wie Familien dauerhaft entlastet werden können und dadurch gleichzeitig positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung in NRW entstehen.
Fast alle Kinder eines Jahrgangs besuchen einen Kindergarten. Oft auch schon im Alter von unter drei Jahren. Der Kindergarten ist dabei eine Schlüsselstelle im Leben. Hier werden schon sehr früh wichtige Erfahrungen und Wissen gesammelt. Kindergärten sind Bildungseinrichtungen und für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig.
Gleichzeitig unterstützen Kindergärten die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Durch das Betreuungsverbot in der Corona-Krise ist die Bedeutung der Kindergärten für Familien und Kinder nochmal sehr deutlich geworden.
Kinder lernen in sehr kurzer Zeit besonders viel. Allerdings variiert dieser Zuwachs stark von der Herkunft und dem familiären Hintergrund. Als Sozialdemokrat bin ich davon überzeugt, die Herkunft eines Kindes darf nicht über seine Zukunft entscheiden. Durch Kita-Gebühren werden Kinder vom Besuch eines Kindergartens ausgeschlossen bzw. nur in einem geringeren Stundenumfang angemeldet.
In der Vergangenheit wurde mir von Seiten der Verwaltung in Ascheberg und im Kreis Coesfeld immer wieder rückgemeldet, dass ein Wegfall der Gebühren beispielsweise in den unteren Einkommensgruppen dazu führen würde, dass Kinder mit höherem Stundenumfang einen Kindergarten besuchen würden. Im Umkehrschluss bedeutet dies nichts anderes, als das Eltern sich den Besuch des Kindergartens für ihre Kinder nicht im benötigten Umfang leisten können.
Gegen diese Ungerechtigkeit muss in der Politik endlich etwas unternommen werden. Zudem bin ich der Auffassung, dass Bildungseinrichtungen grundsätzlich ohne Gebühren durch das Land ausfinanziert sein müssen. Gebühren im Bildungsbereich sind sozial ungerecht und dürfen deshalb kein Mittel in der Finanzierung sein.
Die Corona-Krise hat gezeigt, dass die Abschaffung der Gebühren für den Kindergarten möglich ist. Für die Monate April und Mai sind keine Gebühren erhoben worden. Das Land NRW und die Kommunen haben jeweils zur Hälfte die Kosten übernommen.
Andere Bundesländer zeigen bereits seit Jahren, dass eine Gebührenfreiheit finanzierbar ist. Rheinland-Pfalz, Hamburg oder Berlin sind gute Beispiele dafür.
Mit der Streichung der Kita-Gebühren könnte das Land NRW gleichzeitig einen wichtigen Impuls für die Unterstützung der Wirtschaft leisten. Durch die wegfallenden Gebühren hätten die Familien mehr Geld und könnten damit zur Konsumsteigerung beitragen.
Ab dem 08. Juni soll es in NRW wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb in den Kindergärten geben. Alle Kinder dürfen dann zurück in ihren Kindergarten gehen. Allerdings reduziert sich der vereinbarte Stundenumfang. Geplant ist eine Reduzierung um 10 Betreuungsstunden. Konkret bedeutet dies, dass alle Kinder wieder zu einem reduzierten Betreuungsumfang von 35, 25 oder 15 Stunden pro Woche in den Kindergarten kommen (statt 45, 35 oder 25 Stunden).
Die Familien können nur ein reduziertes Angebot in Anspruch nehmen. Aus diesem Grund und zur Unterstützung der Familien muss die Aussetzung der Gebühren kurzfristig bis zum 31. Juli verlängert werden. Eine grundsätzliche Gebührenfreiheit hat positive konjukturelle Effekte für die Wirtschaft und kurbelt den Konsum an. Das Land NRW leistet so einen Beitrag zur Erholung der Wirtschaft.
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